Die Hufrollentzündung ist eine Arthrose, die sich auf der Oberfläche des Stahlbeins und der Tiefen Beugesehne entwickelt. Der Verlauf ist erst akut, später chronisch. Zuerst kommt es zu Knorpel-und Sehnenschäden, im fortgeschrittenen Stadium zu Veränderungen an und im Strahlbein selbst.

Der Knochen ist ein Lebendiges Gewebe, das sich durch Belastungsfaktoren mit der Zeit verändert. Der Gesunde Knochen wird durch die Belastung stabiler.
Übermäßige Belastung ( z.B. zu schwacher Knochen oder eine nach hinten gebrochene Huf-Fessel-Achse führt zur Traumatisierung des Stahlbeins, der Knorpelüberzug wird beschädigt und infolge kann es zu Löchern im Stahlbein kommen.
Weitere Veränderungen sind Knochenzubildungen am oberen Rand der Beugefläche, Verwachsungen der Sehne mit dem Knochen, Chip Bildungen oder sogar Brüche durch aufgeweitete Gefäßkanäle.

Welche Pferde bekommen diese Probleme?
Meistens erkranken Pferde mit engen, und im Verhältnis zur Körpergröße, zu kleinen und schlecht durchbluteten Hufen (Quarter Horse).
Die steile Fesselung und das schwache Hufbein werden durch mangelhafte Selektion in der Zucht vererbt. Auch zu flache Hufe oder mangelhafter Hufbeschlag können die Krankheit provozieren.

Wie ist die Lahmheit Typischerweise?
Die Lahmheit betrifft meistens beide Vorderbeine, stets auf einer Seite schlechter, sie ist nicht gleich bleibend, sondern nach Belastung schlechter und verbessert sich entsprechend durch Ruhe. Die Pferde fußen mit der Zehenspitze zuerst, um den Schmerz im hinteren Hufbereich zu vermeiden. Oft beobachte ich auch die Fußung mit einer Hufseite. Es ist ein deutlicher Wendeschmerz zu erkennen. Beim Bergab laufen oder durch Druck auf den Strahl verstärkt sich die Lahmheit. Bei der Gliedmaßenführung ist die kraniale Phase, das ist die Phase des Anhebens und Vorführens, verkürzt. Beim Beobachten sieht das dann so aus als würde das Pferd den Schulterbereich schonen. Meist machen diese Pferde sehr kleine Schritte.

Wie wird das Pferd behandelt?
Für die Behandlung, Diagnose und Abgrenzung gegenüber anderen Erkrankungen kann ein Tierarzt hinzugezugen werden. Meist bemerkt man aber durch die Untersuchung der Diagnostischen Punkte schnell, woran man ist. In akuten schmerzhaften Phasen muss das Pferd mit schmerz-und entzündungshemmenden Medikamenten behandelt werden, um die entzündlichen Vorgäne möglichst schnell zu beenden. Dafür stehen auch Heilkräuter oder chinesiche Arzneien zur Verfügung. Auch Akupunktur und Blutegel tun hier gute Dienste. Röntgenbilder geben Aufschluss wie weit die Veränderungen an- und im Knochen fortgeschritten sind. Natürlich braucht das Pferd erstmal Ruhe und darf erst nach Abklingen der akuten Symptome vorsichtig wieder in Arbeit genommen werden.

Der Beschlag
Ein Orthopädischer Hufbeschlag kann umgehend angefertigt werden, um die schmerzhafte Situation zu verändern.
Der Beschlag wird für jedes Pferd maßgeschneidert, er wirkt stoßdämpfend und entlastet die Hufrolle. Normalerweise ist ein Eisen oder Alu Beschlag mit grader Zehe und Steg oder ein Heartbar Shoe gut geeignet. Die Stoßdämpfung kann durch ein geeignetes Hufpolster mit Platte erreicht werden, außerdem wird die Zehe entsprechend gekürzt und der Abrollpunkt zurückgelegt. Dies geschieht weil die Hufrolle als Umlenkrolle der Tiefen Beugesehne je mehr belastet wird, desto größer der Abstand von der Strahlspitze zum Abrollpunkt an der Zehe ist.
Verschiedene Maßnahmen, wie das steiler Stellen des Hufs durch Keile oder Eierhufeisen sollten nur dann zum Einsatz kommen wenn bestimmte Faktoren dies rechtfertigen. Wir bevorzugen einen Aluminium Beschlag mit Steg und hochgebogenem Trachtenende. Bei der Beschlagsauswahl spielen auch das Gebäude des Pferdes und die Bodenbeschaffenheit eine Rolle.