Auch bekannt unter dem Namen Sommerräude, Sweet Itch oder Hitzeausschlag. Betroffen können alle Pferderassen sein, importierte Isländer erkranken häufiger, bei reiner Stallhaltung tritt das Sommerekzem nicht auf.
Das allergische Sommerekzem ist eine Allergie auf den Speichel stechender Insekten, vor allem Gnitzen (Cullicoides) und Kriebelmücken (Simuliidae). Die Krankheit beginnt im Alter von 2-3 Jahren und wird allmählich im Verlauf jedes Jahr einbischen schlimmer. Die Hauptflugzeit der Insekten ist die Morgen-und Abenddämmerung, ein Bach oder Gewässer in der Nähe verstärken das Problem. Für das Sommerekzem spielen exogene Ursachen, wie Umwelteinflüsse ebenso eine Rolle wie endogene, die durch innere Faktoren eines Pferdes bestimmet werden. Die Haut ist das größte Organ des Körpers, sie ist die Grenze zur Außenwelt, psychische Probleme und Befindlichkeitsstörungen spielen immer eine Rolle. Daher kann eine Behandlung auch sehr gut von Bachblüten begleitet werden.

Nicht alles was im Sommer auftritt, juckt und aussieht wie ein Sommerekzem, ist auch tatsächlich eins: Hautmilben, Dermatomykosen (Pilze), Stiche der Hirschlausfliege (Lipoptena cervi), andere Insekten, Hautreizungen, Reaktionen auf Arzneimittel und Stoffwechselstörungen können zum Sommerekzem dazu kommen oder damit verwechselt werden. Zur Abklärung kann ein Hautgeschabsel genommen und zur Untersuchung ins Labor geschickt werden. Durch eine Blutuntersuchung kann die Erhöhung der Eosinophilen und IgE Antikörper nachgewiesen werden.

Bei der Behandlung steht die Vermeidung des Allergens, die Umstellung der Fütterung (eiweißarm) und die Entgiftung des Pferdes Vordergrund. Eine passende Ekzemerdecke bietet Schutz vor Insekten und Sonnenstrahlung. Die juckenden Hautstellen müssen regelmäßig mit lauwarmem Essigwasser gereinigt werden. Zur anschließenden Behandlung der betroffenen Hautstellen eignen sich, je nach Zustand der Haut, z.B. eine Emulsion, Ringelblumensalbe, Betaisadona, Grüner Tee mit Heilerde. Fette Cremes verschließen die Poren und machen die Haut zu naß und sind daher nicht für die Behandlung von Ekzemen geeignet.

Es können unterstützend und zur Entgiftung verschiedene Heilpflanzen gefüttert werden: Klebkraut, Klette, Brennessel, Mädesüß, Salbei, Löwenzahn, Mariendistel, Goldrute,…

Das potenzierte Mittel Cardiospermum ist auch als homöopathisches Cortison bekannt, es wirkt bei allergischen Hautentzündungen und leichten Verbrennungen.

Aus den Blutsaugenden Insekten selbst können Nosoden hergestellt werden (z.B. Cullicoides Nosode), die dem Pferd dann in Form von Globuli verabreicht werden.

Die Behandlung und Therapie braucht Zeit. Nach ein- bis drei Jahren kann man mit einer Besserung der Symptome rechnen. Auch wenn das im Ersten Augenblick lang erscheint, so lohnt es sich dann doch.