Koppen
Das Koppen ist dabei neben Weben und Boxenlaufen eine der häufigsten Verhaltensstörungen bei domestizierten Pferden. Zu wenig gutes Heu, Langeweile und die häufige Fütterung von Kraftfutter begünstigt das entstehen dieser “Untugend”.
Koppen tritt in zwei verschiedenen Formen auf, dem Aufsetzkoppen und dem sogenannten Freikoppen. Beim Aufsetzkoppen setzt das Pferd die oberen Schneidezähne auf einen Gegenstand auf (z.B. Futtertrog, Boxentür, Zaun,.. ), meist in Höhe des Sternums, auf und spannt die ventrale Halsmuskulatur sichtbar an, es kommt zu einem charakteristischen Rülpsgeräusch. Dabei kommt Luft in die Speiseröhre, nur ein kleiner Teil Luft wird abgeschluckt und gelangt in den Magen.
Früher galt diese Krankheit als Gewährsmangel, das Pferd war beim Verkauf praktisch wertlos. Das liegt auch daran das man befürchtet andere Pferde könnten das Koppen durch abschauen beginnen, außerdem erkranken Koppende Pferde öfter an Kolik. Hat sich ein Pferd das Koppen, meist im jungen Alter, erstmal angewöhnt, behält es dies meist bei. Durch eine Therapie kann das stereotype Verhalten meist deutlich reduziert werden.
Es wird vermutet das diese Pferde zu viel oder zu saure Magensäure haben. Studien belegen das durch das Koppen Speichel produziert und abeschluckt wird. Kopper trinken tendenziell mehr als andere Pferde, durch die Stimulation der Ohrspeicheldrüse, infolge der Muskelkontraktion der Koppbewegung, wird mehr Speichel gebildet. Vielleicht versuchen die Tiere dadurch die zu saure Magensäure zu neutralisieren.