hufmechanismus
Spuren des Hufmechanismus auf dem Hufeisen

Wenn das Pferd auffußt wird Druck über das Hufbein auf die elastischen Strukturen des Hufes ausgeübt. Diese Bewegung überträgt Druck auf Venen und Arterien, die zwischen dem Knochen und der Hufwand verlaufen. Die Venen haben Klappen, die das Blut nur in eine Richtung fließen lassen. Deswegen kann man den Huf auch als Blutpumpe bezeichnen. Circa ein Zentel Liter Blut wird pro Huf und Schritt umgewälzt. Unter Hufmechanismus versteht man die Formveränderung, die der Huf bei der abwechselnden Be- und Entlastung während der Bewegung durchmacht. Beim Auffußen dehnt sich der Huf im hinteren Bereich ab der weitesten Stelle aus. Die Trachtenwände erweitern sich und zwar am Kronrand etwa doppelt so stark als am Tragerand. Ballen und Hornsohle senken sich. Im Bereich der Zehenwand verengt sich die Krone geringfügig während der Tragerand keine Bewegung macht.

An diesem frisch abgenommenem Eisen sieht man die Blankgescheuerten Schenkelenden. Das sind die Spuren einer gut funktionierenden Hufmechanik. Um den Hufmechanismus nicht zu behindern sollten sechs Nägel zur Befestigung des Eisens ausreichen!

Die Kraft, die auf das Bein, die Gelenke, die Sehnen und den Huf einwirkt, ist das Produkt aus Gesamtgewicht und Beschleunigung. Das heißt also je schneller das Pferd ist, desto größer sind die Kräfte. Sie sind beim Beschleunigen und Abbremsen am größten. Beim Springen ist das der Moment des Absprungs und unmittelbar nach der Landung, hierbei kann die Belastung pro Bein das 2,5 fache des Körpergewichts betragen!

Das Kräfteparallelogramm zeigt wie sich die von oben auf das Pferdebein wirkende Kraft aufteilt: sie wird zum einen von den Knochen und zum anderen von den Sehnen und vom Fesselträger  getragen.