Beginnender Hufkrebs am Strahl

Die genaue Ursache von Hufkrebs ist unbekannt. Es handelt sich nicht um echten Krebs, wie wir ihn kennen, aber es sind Zubildungen, die sehr unangenehm werden können.

Vermutlich haben bestimmte Pferde eine Veranlagung, zu der noch äußere Einflüsse kommen müssen um die Krankheit auszulösen. Kaltblüter oder Pferde schwerer Schläge sind öfter betroffen, da ihre großen Hufe mehr Zwischenhorn besitzen, was leichter angegriffen wird als die Hornröhrchen. Hier läuft die Dehydrierung der Epitelzellen, was ein Teil des Verhornungsprozeßes ist, nicht so intensiv ab wie bei kleineren Hufen.

Auslösende Faktoren sind:

-Stoffwechselstörungen
-lange andauernde, nicht ausreichend behandelte Strahl- oder Huffäule.
-Pferde stehen dauernd zu naß/in Mist und Urin
-Entzündungen oder Quetschungen der Huflederhaut
-Fütterungsfehler (Überfütterung mit Vitamin A, Zinkmangel)

Hufkrebs ist eine Störung der Hornbildung (Parakeratose). Durch die chronische Entzündung hornbildender Strukturen der Huflederhaut ist die Verhornung gestört. Meistens ist der weichere Strahl betroffen, in schlimmeren Fällen kann auch das Horn der Sohle oder die Hufwand befallen sein. Das Horn ist kein Horn mehr, sondern eine schwammige wuchernde Masse, begleitet von stinkender, käsiger Schmiere. Der Krebs kann schon bei leichter Berührung oder beim Ausschneiden heftig bluten.

Im schleichenden Verlauf der Erkrankung dehnt sich die Entzündung auch auf die Saumlederhaut aus. Die Kastanien und der Sporn können als Hautüberbleibsel von Zehenanteilen ebenfalls betroffen sein. Meistens gehen die Pferde zu Beginn der Krankheit nicht lahm. Selten ist nur ein Huf vom Hufkrebs betroffen, Hinterhufe erkranken häufiger als Vorderhufe.

Bei der Behandlung muss das vom Hufkrebs befallene Gewebe sorgfältig und vollständig abgetragen werden. Bei tieferen Eingriffen muss in Zusammenarbeit mit dem Tierarzt eine Operation mit lokaler Anästhesie durchgeführt werden. Anschliessend wird ein Verband oder ein Hufeisen mit abnehmbarem Deckel angebracht, so dass die Wunde sauber bleibt und regelmäßig versorgt werden kann.