Das Hufgeschwür wird auch Hufabszess oder Pododermatitis purulenta genannt.

Was ist ein Hufgeschwür?
Hufgeschwür ist genau genommen nicht das richtige Wort, Hufabszess trifft es schon besser. Es ist eine Flüssigkeitsansammlung aus Entzündungsprodukten im Huf. Die Flüssigkeit kann eitrig, schwarz oder wie Wundsekret sein. Durch das feste Horn kann sie nicht nach außen abfließen, dadurch entsteht ein großer Druck auf die sensitiven Strukturen im Huf inneren. Das verursacht dem Pferd mitunter erhebliche Schmerzen.

Welche Symptome sind festzustellen?
Das Pferd geht lahm, die Lahmheit wird sehr schnell, innerhalb von Tagen oder Stunden, zunehmend schlimmer, bis es gar nicht mehr auftreten möchte. Der Huf ist warm bis heiß und kann pulsieren.

Was muß gemacht werden?
Bis zum Eintreffen der Hufschmiedin oder des Tierarztes kann man den Huf mit einem Rivanol Verband einpacken, dadurch weicht das Horn auf. Dies ist auch sinnvoll wenn das Hufgeschwür sich angekündigt hat aber noch nicht reif ist. Um das Hufgeschwür genau lokalisieren zu können wird der Huf mit der Untersuchungszange abgedrückt, dann wird eine Trichterförmige Vertiefung in das Sohlenhorn geschnitten bis der Eiter abfließt. Je nach Größe und Tiefe liegt dann die Huflederhaut frei, deswegen wird die Wunde anschließend durch einen Verband oder mit einem Hufschuh geschützt.

Wodurch entsteht ein Hufabszeß?
Durch Druck auf die Sohle oder andere mechanische Einwirkung. Das kann ein Stein sein, auf den das Pferd tritt oder einfach innere Quetschungen der Huflederhaut. Manche Pferde neigen zu Hufgeschwüren, andere hingegen haben nie welche. Nach meinen Beobachtungen hat das aber auch mit der Sohlenwölbung, der Hornqualität, der Hufpflege und der Art wie das Pferd seine Hufe aufsetzt zu tun. Allerdings entstehen Hufgeschwüre auch oft aufgrund von Stoffwechselproblemen und sind als Vorboten einer Hufrehe sehr ernst zu nehmen. Bei vielen Pferden hilft ein Beschlag, damit es nicht mehr zu Hufgeschwüren kommt. Auch die zugrundeliegenden Stoffwechselprobleme sollten behandelt werden.

Was passiert ohne Behandlung?
Wird kein Abfließen durch Aufschneiden von unten ermöglicht, drückt sich die Flüssigkeit innen an der Hornwand entlang nach oben. Im weicheren Gewebe der Hufkrone tritt der Eiter dann aus. Dadurch entsteht ein hohler Kanal im Huf und an der Austrittsstelle ein Querriß, der anschließend im Horn herrunterwächst. Diese Querrisse nennt man Hornkluft, sie sind relativ oft zu sehen.