Esel gehören zur Familie der Pferde, alle Hausesel stammen von Wildeseln aus verschiedenen Teilen Nordafrikas ab. Aufgrund des fehlenden Unterhautfettgewebes sind sie eher knochig, mit großem Kopf und riesigen Ohren.

Bekannt sind die Esel ja für ihre Genügsamkeit, Langlebigkeit und Ausdauer. In früheren Zeiten und heute in ärmeren Ländern werden sie als Träger enormer Lasten eingesetzt. Oft werden Esel als stur bezeichnet, weil sie im Gegensatz zu Pferden keine Fluchttiere sind, bei Gefahr bleiben sie einfach stehen und harren der Dinge die da kommen. Ich weiß nicht genau wie ihre Rangordnung in der Herde funktioniert, jedenfalls anders als wir es von den Pferden gewohnt sind. Ein Esel lässt sich nicht mit Druck zu etwas bringen. Daher ist zum Beispiel das Longieren schwierig, weil der Esel sich nicht von hinten antreiben lässt. Siehst du am Strick, wird er nicht nachgeben, sondern eher noch mehr Widerstand leisten.
Aber trotzdem sind Esel sehr interessiert und machen die meisten Dinge gerne mit. Allerdings scheinen mir Ihre Reaktionen einfach langsamer zu sein. Ein Esel aus meiner Kundschaft, den ich schon jahrelang betreue, gibt die Hufe von ganz alleine. Allerdings braucht er dafür erheblich mehr Zeit als ein Pferd, aber du musst ihm die Zeit lassen es in seinem Tempo zu machen. Würdest Du ihn unterbrechen und zu mehr Tempo auffordern wäre er zu recht sauer und stur! Esel haben auch ein völlig anderes Schmerz empfinden, ihre Schmerz Toleranz ist viel höher. Wahrscheinlich funktionieren ihre Nervenbahnen einfach anders als wir es kennen.
Wenn ein Esel an einem Hufgeschwür leidet wird es schwierig sein es zu lokalisieren, denn es kann keine Schmerzreaktion mit der Untersuchungszange hervorgerufen werden. Dies ist auch bei Lahmheit und anderen Erkrankungen der Fall, die deswegen sehr schwierig zu diagnostizieren sind.

Die Hufe sind klein und steil, ihre Form ist eng und länglich. Die Hufform ist dem steinigem Boden angepasst. Der dorsale Hufwandwinkel ist größer als bei Pferden und liegt im Mittel etwa bei 56 Grad. Der Huf ist normalerweise auch passend zum Fesselstand, tendiert aber dazu steiler zu sein. Stahl und Stahlpolster sind sehr stark ausgeprägt und werden nicht vom Tragerand des Hufes eingeschlossen, sondern bilden mit dem Ballen eine Einheit. Die Hornwand ist im Zehenbereich extrem stark, an den Trachtenwänden sehr dünn. Die Weiße Linie ist schmal, die Sohle mäßig bis stark gewölbt. Esel kommen aus trockenen und kargen Landschaften und vertragen feuchtes Wetter nicht so gut. Ihre Hufe sind weniger widerstandsfähig gegen Nässe, das Hufhorn ist anders beschaffen als bei Pferden, es weicht und quillt bei andauernder Nässe stark auf und kann dadurch zerstört werden.

Bei feuchtkaltem Wetter können Esel leicht auskühlen weil ihr Fell nicht Wasserdicht ist und die Unterhaut kein Fettgewebe zur Isolation besitzt. In unseren Breitengraden benötigen Esel unbedingt einen trockenen Unterstand. Gegenüber Hufrehe und Überfütterung sind Esel ähnlich gefährdet wie kleine Ponys, daher sind Bewegung und energiearmes, stukturreiches Futter wichtig.